Meldung vom 23.04.2015 Der erste gemeinsame Girls' Day von BRK, DRF Luftrettung und ILS war ein voller Erfolg. 20 Schülerinnen blickten hinter die verschiedenen und interessanten Facetten von Rettungsdienst und Leitstelle.
"Junge Menschen träumen davon, den Beruf zu finden, der zu ihnen passt. Niemand ist für bestimmte Berufe geeignet oder nicht, weil er ein Mädchen oder ein Junge ist. Beim Girls'Day finden jedes Jahr Tausende Mädchen hier ihren Traumberuf, weil sie Berufe kennenlernen, in denen sie zeigen können, was in ihnen steckt. Rollenklischees haben in der Berufswahl nichts verloren", machen die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und den Landkreisen Monika Langner und Barbara Mädl deutlich.
20 Schülerinnen der Sophie Scholl Realschule und des Elly-Heuss-Gymnasiums Weiden, der Realschule Vohenstrauß, der Franz-Xaver-von-Schönwerth Realschule und des Erasmus-Gymnasium Amberg sowie des Johann-Andreas-Schmeller Gymnasium Nabburg fanden "Das war der beste und geilste Girlsday seit Jahren".
43 Veranstaltungsorte gab es in der Nordoberpfalz. Einer davon war die Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz. Zusammen mit Ihren öffentlich-rechtlichen RD-Durchführenden, dem BRK Kreisverband Weiden und Neustadt/WN. und der DRF-Luftrettung, veranstalteten sie diesen Tag gemeinsam. Vorgestellt wurden die Berufsbilder Notfallsanitäterin, Notärztin, Pilotin und Disponentin einer Integrierten Leitstelle.Das Interesse, diese Berufe kennenzulernen, war überaus groß. „Die Nachfrage übertraf das Angebot von 20 Plätzen um ein Vielfaches“, berichtete Margot Salfetter und Renate Nastvogel, die Hauptorganisatorinnen des Berufsinformationstages. Den Schülerinnen wurde die Vielfalt des Einsatzbereiches von Rettungsberufen vorgeführt. Sogar in den ADAC-Rettungshubschrauber durften sie einsteigen.
Doch zuvor hieß es "Ohren gespitzt". Rettungsassistentin Julia Glaser von der BRK Rettungswache Weiden erläuterte eindrucksvoll ihren Weg zum Rettungsdienst und dessen Möglichkeiten der Ausbildung. Disponentin Katrin Rudert erklärte den aufmerksamen Zuhörerinnen schließlich, wie zufrieden sie mit ihrer Arbeit ist. „Ich liebe meinen Job, weil ich täglich neue Herausforderungen mit sehr netten KollegenInnen meistern kann. Kein Dienst, kein Tag ist wie der andere.“ Als weiteres Highlight standen die Berufsbilder Pilotin und Notärztin auf dem Programm. Pilot Jochen Huber und Regionalleiter Daniel Hecht von der DRF-Luftrettung beantworteten den neugierigen Besuchern umfassend alle Fragen rund um das Thema Luftrettung. Dr. Julia Koch vom St. Marien Klinikum Amberg machte den Beruf der Notärztin schmackhaft. Im Vergleich zum Rettungsdienst, gibt es auf den Seiten der Notärzte übrigens noch den höchsten Frauenanteil.
BRK Rettungsassistent Christian Putzer erzählte von seinen Einsätzen und ließ die Schülerinnen miterleben, was ein Beruf im Rettungswesen alles bietet und fordert. In einer Schauübung wurde ein Unfallopfer versorgt und mit einem RTW abtransportiert.
Dass dann auch noch ein Rettungshubschrauber über den Köpfen der Jugendlichen mit ohrenbetäubendem Lärm abhob, bleibt bestimmt lange im Gedächtnis. „Rettungsarbeit ist immer Teamwork“, versicherte Jürgen Meyer.
Erstmals waren im vergangenen Herbst drei Auszubildende beim BRK Weiden für die neue dreijährige Notfallsanitäter-Ausbildung eingestellt worden. „Die vier Neuen für dieses Jahr, darunter zwei Mädchen, sind schon ausgewählt“, berichtet Peter Lischker, Leiter Rettungsdienst des BRK Weiden. Doch erst 30 Prozent des Rettungspersonals seien weiblich. „Da gibt es noch Nachholbedarf“, versichern die Vertreter von BRK und ILS.
Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und Landrat Andreas Meier waren ebenfalls vor Ort. Beide ermunterten die Schülerinnen dazu, einen Beruf im Rettungswesen ins Auge zu fassen. Insgesamt standen am Girls’ Day 410 Plätze für Mädchen in der Stadt Weiden sowie den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth zur Verfügung. 43 Firmen und Institutionen beteiligten sich daran. Für den gleichzeitigen Boys’ Day waren 160 Schnupperplätze in 28 Pflegeeinrichtungen eingerichtet.