Meldung vom 19.02.2016 Eine Umfrage bescheinigt der Leitstelle, dass die Menschen in der nördlichen Oberpfalz mit ihrer Arbeit zufrieden sind. Nicht so rund läuft dagegen die Einführung des Digitalfunks.
Eine telefonische Umfrage bescheinigt der Integrierten Leitstelle (ILS) Nordoberpfalz, dass die Menschen in der nördlichen Oberpfalz mit ihrer Arbeit zufrieden sind. Nicht so rund läuft dagegen die Einführung des Digitalfunks.
Sarah Friedrich ist bei der ILS in Weiden die Beauftragte für das Qualitätsmanagement. Sie stellte am Donnerstag im Rathaus dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehrwesen als Betreiber der Leitstelle die Ergebnisse einer Kundenumfrage vor. Von 405 kontaktierten Personen machten 258 (63,7 Prozent) mit. „Das ist ausgezeichnet und repräsentativ“, freute sich Friedrich. Befragt wurden alle, die mit der ILS zu tun haben: Notärzte, Kliniken, Seniorenheime, Verwaltungen, Feuerwehr, Polizei und viele mehr. Die Anrufer wollten unter anderem wissen, wie die Kunden die Kontaktaufnahme bewerten. Sind die Mitarbeiter freundlich, sind sie fachlich kompetent? Erfolgt die Bearbeitung qualifiziert und zeitlich angemessen? Sind die Wartezeiten bis zum Eintreffen eines Fahrzeugs akzeptabel? Noch Luft nach oben Das Ergebnis: 90 Prozent der Befragten gaben die Note 1 (33,3 Prozent) oder 2 (56,6 Prozent), 8,53 Prozent befriedigend und nur 1,55 Prozent ausreichend. Auf Nachfrage des Tirschenreuther Landrats Wolfgang Lippert, der für seinen verhinderten Neustädter Kollegen Andreas Meier die Sitzung leitete und der ILS zum guten Abschneiden gratulierte, sah Friedrich beim Rettungsdienst und bei der Homepage noch Verbesserungsbedarf.
Geschäftsleiter Alfred Rast berichtete als Projektleiter für die Einführung des BOS-Digitalfunks von im Vorjahr überraschend aufgetretenen Schwierigkeiten. Am 22. September 2014 habe der ZRF den Auftrag für die Anbindung der ILS an den BOS-Digitalfunk Höhe von 650000 Euro vergeben. Anfang August 2015 meldete das Unternehmen plötzlich Insolvenz an. Die Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter sei alles andere als einfach. Bis in 14 Tagen werde der ZRF aber endlich sauber aus den bestehenden Verträgen herauskommen. Dann würden die Aufträge neu vergeben – hoffentlich ohne Mehrkosten. Ziel sei, dass die Nordoberpfalz bis Sommer wieder am Netz hänge.
Schnellere Hilfe
Herbert Putzer, Chef der ILS, stellte das seit Anfang 2016 ausgebaute Hilfeleistungssystem im Rettungsdienst für die 212000 Einwohner in der 2600 Quadratkilometer großen Nordoberpfalz vor. Vor allem die drei neuen Rettungswachen in Mitterteich, Weiden-Süd und Lohma gewähren schnellere Hilfe. Zu den jetzt neun Rettungswachen kämen der Rettungshubschrauber Christoph 80 in Latsch, neun Krankentransportwagen, sieben Notarztstationen und 14 Sonderbedarfsfahrzeuge, die bei größeren Einsätzen zusätzlich ausrücken. Mit 30 Helfer-vor-Ort-Standorten (neu sind Leuchtenberg und Vohenstrauß) sei man in Bayern Spitzenreiter.